Museum Schloss Herrenhausen

Vier Kutschen, ein Königreich

Die Ausstellung zeigt diePrunkwagen aus dem Haus Hannover und Porträts der Herrscher aus dem Welfenhaus und ihrer Ehefrauen.

Foto-Postkarte: Krönungswagen Georg I. vor dem Schloss Herrenhausen. Vermutlich1937, digital koloriert.

VIER KUTSCHEN, EIN KÖNIGREICH. HANNOVER 1814 – 1866

Hannover war über 200 Jahre lang (von 1636 bis 1866) die Residenzstadt der Welfen. Das hat viele Spuren in der Stadt hinterlassen.
Berühmt sind die vier prunkvollen Kutschen, die von 1966 bis 2023 im Historischen Museum Hannover präsentiert worden sind. Die Staatswagen faszinieren als Zeugnisse der Fahrzeuggeschichte und der höfischen Kultur.
Anlässlich des Jubiläumsjahres »350 Jahre Großer Garten« ziehen die Prunkwagen im Sommer 2025 in das Museum Schloss Herrenhausen und werden in einer eigenen Ausstellung neu kontextualisiert.

König Ernst August von Hannover, Öl/Leinwand, Edmund Koken 1842; gemalt nach einem Bildnis von Franz Krüger, Gemäldeausschnitt.

Die Aussstellung

Das Königreich Hannover existierte von 1814 bis 1866, zu einer Zeit als immer mehr Menschen Mitbestimmungsrechte bei der Regierung und Verwaltung des Staates forderten. Die Staatswagen stellten den Anspruch der Könige von Hannover auf herausgehobene Stellung in der Gesellschaft zur Schau. Höfisches Zeremoniell und prunkvolle Repräsentation sollten die Ungleichheit zwischen Herrscher und Volk betonen. Die Könige verfolgten damit das Ziel, die althergebrachte Gesellschaftsordnung zu zementieren. Diese Ordnung stand im 19. Jahrhundert auch im Königreich Hannover in Frage.

Herzogin Auguste von Cambridge, Gemahlin des Vizekönigs Adolph v. Cambridge

GESCHLECHTER UND KOLONIALISMUS

Die Ausstellung zeigt neben den Kutschen vor allem Porträts der Herrscher aus dem Welfenhaus und ihrer Ehefrauen. Welche Handlungsspielräume hatten diese adligen Frauen in
einer von Männern dominierten Welt? Wie inszenierten sich Frauen und Männer in den Rollen, die von ihnen erwartet wurden? Antworten auf diese Fragen liefert eine eigene
Themenspur.
Die »Goldene Kutsche« entstand in einer Zeit, als Großbritannien ein weltweites Kolonialreich beherrschte. An einigen Stellen scheint in der Ausstellung auf, wie eng höfische Kultur und Kolonialismus mit Hannover verbunden waren.

ERKUNDEN UND AUSPROBIEREN

Ein Begleitheft für Kinder und Familien gibt Anregungen für den gemeinsamen Rundgang durch die Ausstellung. Euch erwarten spannende Aufgaben, Suchspiele und Rätsel.
Bitte nicht anfassen! Das gilt natürlich auch für die »Goldene Kutsche« – das stimmt aber nicht ganz! An einem inklusiven Tastmodell der Kutsche kann diese nachgespürt und einige Schmuckdetails mit den Händen erkundet werden.

ÖFFNUNGSZEITEN
1. April bis 31. Oktober, Di. – So. 11 bis 18 Uhr
1. November bis 31. März, Di. – So. 9 bis 16 Uhr

Eintritt
Gesamtkarteneintritt incl. Großer Garten und Bergarten

FÜHRUNGEN FÜR GRUPPEN
(auch Schulklassen) nach Vereinbarung
Tel.: 0511 168 43945;
buchungen.hmh@hannover-stadt.de