Concord & Hammerklavier
Zum Abschluss der Kunstfestspiele gibt es am 8. Juni in der Galerie ein Konzerterlebnis der Extreme.

Marc-André Hamelin
Der kanadische Pianist Marc-André Hamelin hat sich zwei Monumente der Klavierliteratur ausgesucht: die ‚Concord Sonata‘ von Charles Ives und die ‚Hammerklaviersonate‘ von Ludwig van Beethoven. Da treffen zwei kolossale Welten aufeinander. Selbst für einen Ausnahmepianisten wie Hamelin ist das eine enorme Herausforderung.
Beethovens ‚Hammerklaviersonate‘, die Pianist*innen als eine „gefährliche Reise auf einer Rasierklinge“ beschreiben, ist nicht nur eine der längsten Klaviersonaten der Musikgeschichte, sondern sie verlangt dem*der Spieler*in alles ab, sowohl technisch, emotional, mental als auch körperlich. Hamelin kombiniert dieses „Hammer-Stück“ mit Charles Ives ‚Concord Sonata‘, die ebenfalls zu diesen irrwitzigen musikalischen Monumenten zählt, die sehr selten zu hören sind. Sie ist ein bahnbrechendes Werk der Klaviermusik, das als eines der kühnsten und visionärsten Werke der Moderne gilt.
Inspiriert von der literarisch-philosophischen Bewegung der Transzendentalist*innen rund um Ralph Waldo Emerson und Henry David Thoreau erkundet Ives die Weite des amerikanischen Geistes. Mit hymnischen Klängen und chaotischen Ausbrüchen drückt Ives eine tiefe Sehnsucht nach Freiheit und Individualität aus. Es ist ein visionäres Werk, in dem Ives 1915 die Zukunft der Musik des 20. Jahrhunderts vorausahnt.
