Dezember bis Januar

Weihnachtsstern

Im Berggarten sind viele pflanzliche Besonderheiten zu finden, aber auch Arten und Sorten, die für den Hobbygärtner interessant sind. Dürfen wir vorstellen:

Weihnachtsstern

Ein tropisches Weihnachtssymbol

Zur Adventszeit ist eines der Schauhäuser wieder mit Weihnachtssternen bepflanzt. Die Herkunft der beliebten Saisonpflanze ist eigentlich wenig weihnachtlich: Euphorbia pulcherrima (= Schönste der Euphorbien) wächst in tropischen Gebieten Mexikos und Mittelamerikas. Dort erreicht die strauchige Pflanze eine Höhe von bis zu vier Metern. 1833 gelangten erste Exemplare nach Deutschland.

Aufgrund der winterlichen Blütezeit, der sternförmigen Anordnung der roten Blätter und in Anknüpfung an das christliche Sternenmotiv wird die Pflanze seit ca. 50 Jahren zur Weihnachtszeit verkauft. Was gefällt, wird produziert, vom Mini-Weihnachtsstern bis zum Hochstämmchen, von klassisch rotblättrigen Sorten bis zu Farbvariationen in Rosa, Apricot und Cremeweiss. Vermehrt werden die Pflanzen ausschließlich durch Stecklinge. Die Kulturzeit in einem Großbetrieb beträgt für eine mehrtriebige Pflanze ca. vier Monate. Damit die Pflanzen zur Weihnachtszeit verkaufsfertig in unseren Geschäften stehen, muss ihre Kultur also im Juni/Juli beginnen.

Was beim Weihnachtsstern aussieht wie eine große, bunte Blüte, sind in Wirklichkeit farbige Hochblätter (Brakteen). Sie umrahmen den eigentlichen Blütenstand aus vielen kleinen Blüten und signalisieren durch ihre rote Farbe den Kolibris, dass hier Nektar zu finden ist.

Beim Einkauf ist darauf zu achten, dass die kleinen gelben Blüten, die oberhalb der bunten Hochblätter sitzen, noch vollständig vorhanden sind. Sind die kleinen Blüten bereits abgefallen, ist mit einer kürzeren Haltbarkeit zu rechnen.

Von Dr. Boris Schlumpberger, Botaniker

Weihnachtssterne im Tropenschauhaus